
Die Blockchain ist definitiv mehr als der Bitcoin-Hype: Weltweit erproben Unternehmen bereits erste Blockchain-Anwendungen. Was die Blockchain ist und leisten kann, darüber informiert eine Veranstaltung der Fachgruppe UBIT und der Wirtschaftskammer Salzburg am 27. Juni.
Die New York Stock Exchange prüft den Einstieg in den Handel mit Kryptowährungen. Facebook beginnt sich mit dem neuartigen Softwareprotokoll, das zentralisierte Dienste bedroht, intensiv zu beschäftigten. Die meisten Banken in der Welt untersuchen gerade, was die Blockchain für sie bedeutet und ob sie nicht selbst Kryptowährungen zur Verfügung stellen sollen. Stromversorger wie der Verbund und die Salzburg AG testen bereits den Austausch von Energie via „privater“ Blockchain. Autobauer, Handelsplattformen, Shop-Systeme, Notare, Speditionen und viele andere wittern, dass mit der Blockchain ein neuartiges, fälschungssicheres „Internet der Werte“ möglich wird und fragen sich, ob die Technologie eher eine Bedrohung oder Segen sein könnte. Insgesamt 36 Wirtschaftssparten wurden bereits von der Blockchain-Welle erfasst, zitiert das österreichische Startup- und Innovations-Forum Trending Topics Untersuchungen. Und nicht zuletzt wird der fälschungssichere Austausch von Coins oder Tokens, die jeweils auch für Kontrakte jeder Art stehen können, für die Verwaltung interessant, die damit die Bürokratie abbauen könnte.
Die Blockchain verstehen und anwenden lernen
An diesem Punkt der Entwicklung stellen die Fachgruppe UBIT und die WKS in einer Veranstaltung am 27. Juni (Plenarsaal der WKS, 18.00 Uhr) die Frage, ob die Blockchain auf dem „Sprung ins Zentrum der Wirtschaft“ ist? Oder ob sie nicht doch zu kompliziert, zu energieaufwendig und zu abstrakt ist, um einen Fortschritt zu erzeugen? Klar ist eines: Man muss sich mit der Blockchain-Technologie beschäftigen, ihre Funktionsweise verstehen und daraus Möglichkeiten der Nutzung entwickeln. Die Gefahr, abgehängt zu werden, ist gerade hier relativ groß.
Die WKS hat daher gemeinsam mit der Fachgruppe UBIT Experten eingeladen, die bei diesen Fragen weiterhelfen können:
- FH-Prof. DI Mag. Dr. Dominik Engel, Leiter des Zentrums für sichere Energie-Informatik an der FH Salzburg wird berichten, was die Blockchain ist – und wie sie gerade konkret im Salzburger Flachgau eingesetzt wird. („Eine neue Form des Vertrauens und des Austausches? Was die Blockchain ist – und was Köstendorfer Haushalte davon haben“).
- Mario Friedl, Salzburger Unternehmer aus dem IT-Bereich, und Mitentwickler in einem internationalen Projekt zur Schaffung einer „Meta-Chain“ am Smartphone, arbeitet an niederschwelligen Einstiegen für Unternehmen, um die Blockchain in den Business-Alltag zu bringen
- Mag. Ulrike Huemer, Chief Information Officer (CIO) der Stadt Wien, ist davon überzeugt, dass die Blockchain Städte smarter, transparenter und bürgerfreundlicher machen kann. Die Gemeinde Wien ist eine der ersten in Europa, sie sich mit konkreten Anwendungen der Blockchain in der Verwaltung beschäftigt. Sie wird über konkrete Anwendungsfälle aus Wien berichten und welche Digitalisierungsstrategien die Bundeshauptstadt für ihre Bürger plant.
Diese Veranstaltung versucht daher für alle, die sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen, Grundinformationen zu liefern. Ebenso sollte ein erster Einblick in mögliche Anwendungen ermöglicht werden, die für Unternehmen interessant sind.
Über die Referenten

FH-Prof. DI Mag. Dr. Dominik Engel leitet an der Fachhochschule Salzburg das Zentrum für sichere Energie-Informatik. Als FH-Professor und Fachbereichsleiter für Netzwerktechnologien und Security lehrt er auch am Studiengang Informationstechnik und Systemmanagement. Zuvor war er bei Sony DADC global für den Bereich Video Content Security verantwortlich. Dominik Engel ist Mitautor zahlreicher Publikationen zu IT-Security und Privacy. Seine aktuellen Forschungsinteressen umfassen Datenschutz und Datensicherheit in intelligenten Stromnetzen, den Einsatz von Blockchain Technologie in der Energiewirtschaft, sowie die Entwicklung vertrauensfördernder Methoden für Endanwenderinnen und Endanwender.

Mario Friedl, Salzburger IT-Unternehmer (7freaks.com), baute eines der größten deutschsprachigen Blockchain-Beratungs-Foren auf. Er ist Mitentwickler des Proof-of-Trust – ein neuartiger Algorithmus, welcher in einer Weiterentwicklung der Blockchain-Technologie in Form der MetaChain zum Einsatz kommt, um die Blockchain nachhaltig in Jedermanns Alltag zu integrieren. Mario Friedl ist einer der führenden Köpfe eines umfassenden Netzwerkes von internationalen Software-Entwicklern und Blockchain-Influencern, organisiert rund um mehrere Genossenschaften, die gemeinsam den Verband TrustInCoop bilden, mit Büros unter anderem in Salzburg, Wien und Berlin. Mario Friedl ist Vorstand der trustXchange eG, welche ein internationales Cryptomaten© Netzwerk aufbaut, sowie POS-Lösungen für Händler anbietet. Demnächst wird auch eine eigene Xchange Plattform gelauncht. Sein Credo: „Technologie muss weiterentwickelt werden, sonst hört sie auf, gut zu sein.“

Mag. Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien: Nach Jahren als Assistentin für Staatsrecht an der Universität Linz betreute sie für den Österreichischen Städtebund die Verhandlungen im Österreich Konvent. Es folgten Jahre in der Finanzverwaltung der Stadt Wien. Als Leiterin des Rechnungs- und Abgabenwesens der Stadt Wien hat sie sich intensiv mit EGovernment und Verwaltungsmodernisierung beschäftigte und die SAP-Einführung innerhalb der Stadt Wien finalisiert. Seit März 2014 ist sie CIO der Stadt Wien. In dieser Funktion setzt sie sich besonders dafür ein, dass die Digitalisierung als zentrales Thema für Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung erkannt wird. Dafür wurden zwei Initiativen, die Digitale Agenda Wien (www.digitaleagenda.wien) und Digital City Wien (www.digitalcity.wien) ins Leben gerufen.
„Eine Technologie vor dem großen Sprung ins Zentrum der Wirtschaft? Wie die Blockchain Wirtschaft und Gesellschaft wandeln wird.“ – Mittwoch, 27. Juni 2018, 18 bis 20 Uhr, Plenarsaal der WKS, Julius-Raab-Platz 1, 5027 Salzburg
Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte melden Sie sich hier bis spätestens 22. Juni 2018 an.