Netzwerkfrühstück 2022: Kooperationen mit queerer Community
Kooperation & Netzwerke
Das beliebte Netzwerkfrühstück der ExpertsGroup für Kooperation & Netzwerke der Fachgruppe UBIT Salzburg stand am 8.11.2022 unter dem Motto „Mehrwert durch Kooperationen mit queerer Community“. Zahlreiche Interessierte widmeten sich, umrahmt vom reichhaltigen UBIT-Frühstücksbuffet, dem oftmals noch unerkannten Kooperations-Potential der queeren Bewegung für Unternehmen.
Landessprecher der ExpertsGroup für Kooperation & Netzwerke Mag. Martin Seibt MSc, begrüßte die zahlreichen Teilnehmer*Innen und übergab das Wort an die diesjährige Referentin des Netzwerkfrühstücks Conny Felice. Die zukunftsorientierte Vertreterin der queeren Community betonte in ihrer Rolle als Geschäftsführerin der HOSI Salzburg, Mediatorin und Konflikt-Trainerin die Relevanz von mehr Bewusstseinsschaffung in der Gesellschaft, um das Potential für Marketing sowie Personalmanagement in Unternehmen bestmöglich umsetzen zu können.
„Wir stehen noch ganz am Anfang des gesellschaftlichen Wertesystems das es gilt, neu zu definieren“ so Conny Felice, die weiter darauf aufmerksam macht, dass der Begriff LGBTIQA* so vielschichtig wie noch unbekannt, zugleich ist: „Ungefähr 10% der Arbeitnehmer in Österreich & Deutschland zählen sich zur queeren Community, ohne dass sie sich jemals vor Familie oder Arbeitgeber geoutet haben.“ Dahinter steckt oftmals die Angst vor Ablehnung, Diskriminierung oder Unverständnis mit möglichen darauffolgenden Konsequenzen wie u.a. Jobverlust, Isolation oder Krankheit. Nur ein gesellschaftlicher Wertewandel kann langfristig zu mehr Toleranz beitragen. „Dieser wiederum“, so Berufsgruppensprecher für Unternehmensberater der UBIT Salzburg, Mag. Matthias Reitshammer CMC „führt zu positivem Arbeitsklima und mehr Produktivität im Unternehmen.“ Konzerne wie beispielsweise IKEA Salzburg haben den unternehmerischen Trend längst erkannt und konnten mit ihrer jüngsten LGBTIQA*-Kampagne zahlreiche Lehrlingsstellen erfolgreich besetzen.
Was können Unternehmen tun?
„Nur einmal eine Regenbogenfahne zu hissen ist zwar gut, jedoch ohne zusätzliche Maßnahmen wird das rasch als Pink-Washing gedeutet.“ Unternehmen sollten sich umfassendes Wissen um die queere Community aneignen. Sachkompetenz, Selbstkompetenz, Methodenkompetenz sowie Sozialkompetenz sollten im eigenen Unternehmen verteilt- und entsprechend gelebt werden. „Schulungen und Anlauf- bzw. Beratungsstellen geben der Thematik entsprechend Raum und zeigen die Ernsthaftigkeit nach innen und außen“ so Conny Felice in ihrem Vortrag. Sofern richtig interpretiert und verstanden, kann die symbolische Regenbogenflagge also im Büro, am Firmenauto- oder Webseite etc. ein effizientes Marketingtool sein, welches nicht nur zahlreiche potentielle Mitarbeiter aufmerksam macht sondern auch tolerantes Mindset vor Kund*Innen beweist.
Was kann man von queeren Persönlichkeiten lernen?
- Viele queere Menschen verfügen über besondere empathische Fähigkeiten die dabei helfen, seine Zielgruppe besser verstehen zu können.
- Queere Menschen erleben die Welt aus mehreren Perspektiven. In einem Umfeld in dem Menschen immer differenzierter denken, können mehrere Sichtweisen helfen, unternehmerische Entscheidungen fundierter zu treffen.
- Eine queer-freundliche Haltung als Schlüsselqualität? Queere Menschen zeigen sowohl als Kund*innen als auch als Mitarbeitende eine höhere Loyalität zum Unternehmen!
Netzwerkpuzzle nutzen
Um das Netzwerk nachhaltig zu unterstützen, konnten die Teilnehmer ihre Kontaktdaten auch heuer wieder auf symbolischen Puzzleteilen notieren, welche nach der Veranstaltung auf digitalem Weg zugesandt wurden. Das digitale Netzwerkpuzzle steht HIER zum Download bereit.
Die Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer informiert in ihrem Veranstaltungskalender laufend über neue Aktivitäten, Webinare und Vorträge für alle Mitglieder der Wirtschaftskammer Salzburg. Telefonische Auskünfte erhalten Sie unter +43 662 8888-636.