
Im Mittelpunkt der ersten UBIT Studienreise stand nicht nur das Kennenlernen der Branchenkollegen und Branchenvertreter der Wirtschaftskammer, sondern auch das Gewinnen eines Einblicks in die Arbeit des Europäischen Parlamentes und Europarates. 37 Personen aus allen drei Berufsgruppen folgten der Einladung der Fachgruppe zur ersten Mitgliederreise nach Straßburg vom 21. bis 23. April.
Der Freitag stand ganz im Zeichen von Österreich als Teil Europas und der Welt. Nach einer Führung durch das Europäische Parlament erfuhren die Teilnehmer, welche Meinungen von den Abgeordneten zur Bekämpfung von Steuerflucht und der EU-Integrationspolitik vertreten werden und konnten Fragen zu TTIP und der Datenschutzgrundverordnung stellen. Zu den Plenartagungen kommen die 751 Mitglieder des Europäischen Parlaments abwechselnd in den Plenarsälen in Straßburg und Brüssel zusammen. Den Mitgliedern werden ihre Plätze nicht nach Ländern, sondern nach Fraktionszugehörigkeit zugewiesen. Die Redebeiträge werden in alle 24 Amtssprachen der EU gedolmetscht.
Frankreich als fünftwichtigster Exportpartner Österreichs
Bei einem Empfang im Österreichischen Generalkonsulat berichteten die österreichische Generalkonsulin MMag. Bernhard und der AWO-Wirtschaftsdelegierte Dr. Moritz über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich/Salzburg und dem Elsass. In den letzten zehn Jahren haben die österreichischen Exporte nach Frankreich mit oft zweistelligen Prozentsätzen zugenommen und ein Volumen von über sechs Milliarden Euro erreicht. Frankreich ist damit Österreichs fünftwichtigster Exportmarkt nach Deutschland, USA, Italien und der Schweiz. Neben den traditionellen Exportbranchen wie insbesondere Maschinen und Anlagen stiegen die Dienstleistungsexporte 2015 um 1,88 Prozent auf 1.190 Mio. Euro. Importseitig ist Frankreich ebenfalls ein wichtiger Partner Österreichs und konnte sogar Ungarn überholen. Aus diesem Grund ist die Außenwirtschaftsorganisation AWO der Wirtschaftskammer Österreich mit zwei Büros in Paris und Straßburg vertreten.
Das gemeinsame Erbe bewahren
Im Europarat erwartete die Reiseteilnehmer nach einer Besichtigung des Plenarsaals, in welchem Noch-Bundespräsident Heinz Fischer zwei Tage zuvor eine Rede gehalten hatte, ein Vortrag über die Rolle des Europarates in der politischen Landschaft Europas. Der am 5. Mai 1949 gegründete Europarat ist die älteste zwischenstaatliche europäische Organisation, die mehr als 800 Millionen Europäer repräsentiert. Der Europarat mit seinen 47 Mitgliedsaaten ist institutionell nicht mit der Europäischen Union verbunden und ist auch nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Rat (dem Organ der Staats- und Regierungschefs) und dem Rat der Europäischen Union (Ministerrat). In bestimmten Fragen arbeitet er aber mit diesen zusammen. Außerdem sind alle 28 EU-Mitgliedstaaten auch Mitglieder des Europarates. In seinem Rahmen werden zwischenstaatliche, völkerrechtlich verbindliche Abkommen wie etwa die Europäische Menschenrechtskonvention mit dem Ziel abgeschlossen, das gemeinsame Erbe zu bewahren und wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt zu fördern.
Vielseitiges Rahmenprogramm
Für Abwechslung sorgt das vielseitige Rahmenprogramm mit Besuch des Mercedes Benz Museums in Stuttgart und eine Bootsfahrt auf der Il in Straßburg. Das Programm abgerundet haben noch eine Stadtführung mit Besichtigung der Kathedrale („Straßburger Liebfrauenmünster“) und ein Abendessen in einer charmanten Brasserie im Stil der „Belle Epoque“. Fazit: Alle waren begeistert und sind gespannt auf das Reiseziel 2016.
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